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Folgen einer Baumkappung

Kappung von Bäumen bedeutet das Absetzen der Krone bis in den Starkastbereich ohne Rücksicht auf den Habitus oder physiologische Erfordernisse der Bäume.

Nach einer Kappung ist die auffälligste Reaktion des Baumes der Neuaustrieb aus schlafenden Knospen. An den Kappstellen, zuweilen auch am gesamten Stamm, bilden sich viele lange Triebe. Bei einer Kappung von Bäumen entstehen große, meistens sogar sehr große Schnittwunden, die nur schwer von den darunter liegenden Ästen bzw. Neuaustrieben versorgt werden können.

Unabhängig ob eine Wundbehandlung erfolgt oder nicht, kommt es bei diesen großen Wunden stets zu Einfaulungen, die nach einigen Jahren die Bruchsicherheit der Bäume erheblich beeinträchtigen können. Erhöht wird diese Gefahr dann, wenn sich gleichzeitig viele starke Zweige an den Kappstellen entwickelt haben. (s. Abbildungen) Darüber hinaus können Bäume durch einen starken Eingriff in die Krone auch absterben.

Bei gekappten Bäumen entsteht zusätzlich zu dem Problem der Fäulnis an den Kappstellen auch für viele Jahre ein Ungleichgewicht zwischen Wurzeln und Krone. Der Verlust des größten Teils der Krone verursacht eine Minderversorgung des Wurzelwerkes, so daß ein Teil der Wurzeln abstirbt. Über diese abgestorbenen Wurzeln können holzzerstörende Pilze in den Wurzelstock eindringen und dort eine Fäule verursachen, die nach einigen Jahren die Standsicherheit des Baumes gefährdet. Eine Kappung bringt den Baum auf Dauer aus dem Gleichgewicht.

Gekappte Bäume verursachen zudem in den folgenden Jahren einen erhöhten Pflegeaufwand. Durch den vermehrten Austrieb werden die Kronen dichter und verursachen bereits nach wenigen Jahren eine besonders starke Verschattung, wodurch erneute Schnittmaßnahmen erforderlich werden.

Eine Kappung der Krone verringert die Lebenserwartung eines Baumes drastisch. Es sollte daher geprüft werden, ob es unter ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten nicht sinnvoller ist, eine Fällung mit anschließender Neupflanzung vorzusehen, da eine Kappung nur eine vorübergehende Lösung von Problemen darstellt.

In der städtischen Baubroschüre (ebenfalls auch im Internetangebot enthalten) finden Sie auf Seite 51 anschauliche Beispiele.