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Garstedt

Das Garstedter Gebiet ist uralter Siedlungsraum. Man kann dies auch an der Nachsilbe 'stedt' als Wohnstätte erkennen. Die erste urkundliche Erwähnung des Namens "Garstedt" stammt aus dem Jahr 1370 und befindet sich in einer Hamburger Kämmereirechnung, in der es u. a. heißt, dass "Johannes Waghener to Garstede zwei Schillinge Grundabgabe gezahlt hat".
Die erste Erwähnung auf einer Landkarte erfolgt 1588 auf der sogenannten Bildtafel des Malers Daniel Freses, der das damals in diesem Raum sehr umfangreiche Waldgebiet als "Garstedter Hagen" bezeichnet hat.
Aus dieser Zeit stammen auch alte Flurnamen und Landschaftsbezeichnungen, die heute noch als Straßennamen oder Teilgebietsbezeichnungen vorhanden sind, wie "Rugenberg" (heute Rugenbarg), "Nettelkröch" (heute Nettelkrögen) oder "Syltkuhlen", was in das heutige Deutsch übersetzt "Salzkuhlen" heißt. Am Rande der Harksheide liegend, verfügte es über die besseren Böden. Garstedt war immer ein freies Bauerndorf in der Herrschaft Pinneberg.
Mit der Verkopplung 1794, das heisst der Aufteilung der Allmende, erweiterte sich das Dorf in das Garstedter Feld (Bereich Garstedter Feld / Kohfurth). Hier wurden die "kleinen Leute", die Insten und Kätner angesiedelt, die vorwiegend vom Torfverkauf oder einem Handwerk lebten. Damit begann die Entwicklung Garstedts zu einem Handwerkerdorf.

1899 bildeten Garstedt und Harksheide eine selbständige Kirchengemeinde, die 1906 die erste Kirche im Norderstedter Gebiet erbauten.

Bis ins 19. Jahrhundert hinein hatte Garstedt als Zollstation bei dem sogenannten Ochsenkrug am Grenzübergang über die Tarpenbek eine gewisse Bedeutung. Die Gemeinde blieb jedoch bis zum Jahre 1921 eine ausgesprochen landwirtschaftlich orientierte Siedlung.

1900 besaß Garstedt bereits 1.327 Einwohner, deren Zahl bis 1939 auf 4.869 anstieg. Die Fertigstellung der U-Bahn-Station bis Ochsenzoll und die Einrichtung des Flughafens Fuhlsbüttel leiteten die Entwicklung als Stadtrandgemeinde ein. Im Jahre 1924 stellte Hamburg bereits einen Siedlungsplan für das Gebiet von Garstedt auf, der auf 40.000 Einwohnerinnen und Einwohner ausgerichtet war. Es war ein Plan, der unter falschen Voraussetzungen aufgestellt worden war, denn es wurden großstädtische Verhältnisse einfach auf das flache Land übertragen, eine Zusammenfassung der Bebauung konnte somit nicht erreicht werden.

Den Höhepunkt der sprunghaften Entwicklung nach dem 2. Weltkrieg bildete die Entstehung des Gebietes um den neuen U-Bahnhof Garstedt mit dem Herold-Center. Garstedt hatte zum Zeitpunkt des Zusammenschlusses 21.184 Einwohnerinenn und Einwohner.