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Stauden zum Verwildern unter Bäumen und Sträuchern

Schattige Bereiche unter Altbäumen oder unter immer größer werdenden Gehölzen werden oft vom Eigentümer im Garten als großes Problem angesehen. Der ursprüngliche Rasen verkahlt und vermoost und es bedarf viel und oft vergeblichen Aufwand, hier einen Rasen zu erhalten. Leicht schlägt der Frust dann in Aggressivität gegen den Baumbestand um. Dabei können diese „Problembereiche“ bei richtiger Anwendung attraktiv und arbeitssparend gestaltet werden. Besonders geeignet sind hierfür die Ansiedlung von bodendeckenden Stauden.

Damit das gelingt, müssen Vorbedingungen erfüllt sein. Der Boden muss humos sein. Die meisten schattenliebenden Pflanzen lieben humosen Boden bei genügender Feuchtigkeit. Bei einer Neupflanzung sollte daher viel Kompostboden (kein Torf!!) in die durchwurzelten Gehölzflächen eingearbeitet werden. Bedingt durch den jährlichen Laubfall reichert sich der Boden im Laufe der Jahre weiter mit Humus an, vorausgesetzt, dass das Laub lieben bleibt.

Eine „besenreine“ Oberfläche ist unerwünscht, sie lässt keinen gesunden Bewuchs aufkommen und Unkräuter siedeln sich leicht an. In einem intakten Boden sorgen Kleinstlebewesen auf den Aufbau der Laubschicht zu Humusboden, der ausreichend Nährstoffe an die Pflanzen abgibt. Eine zusätzliche Düngung ist nicht erforderlich. Allenfalls sollte etwas Naturdünger, wie Hornmehl in geringer Menge oder Komposterde in die Pflanzung gestreut werden. 
In einem Garten mit weitgehend ungestörten Flächen kommt es mit den Jahren zu günstigen Lebensbedingungen von Tieren und Pflanzen. Durch den Aufbau von natürlichen Mulchschichten und artenreicher Bepflanzung wird für viele Kleinlebewesen eine breite Basis von Nahrungsketten aufgebaut. Die Artenvielfalt der Insekten und Vögel nimmt deutlich zu. Sogar Säugetiere, wie Igel, sind im Garten wieder anzutreffen.  
Bei der Verwendung von Stauden zur Verwilderung unter Gehölzen sollte man vorher klare Zielvorstellungen haben. Sollen Flächen zuwachsen und dann sich weitgehend selbst überlassen bleiben, pflanzt man schnell wachsende Pflanzen wie zum Beispiel Efeu oder Goldnessel, die durch ihre Konkurrenzkraft kaum andere Pflanzen dort aufkommen lassen. Will man mehr Vielseitigkeit und Abwechslung in der Bepflanzung, wählt man Pflanzen, die sich gut vergemeinschaften. Der Reiz der Pflanzen, die unter Gehölzen verwildern, liegt auch an ihrer Ausbreitung durch Selbstaussaat, Brutknollen oder Rhizome. Als Beispiele sind die Staudenwicke, das Buschwindröschen, das Kaukasusvergissmeinnicht oder das Schneeglöckchen zu nennen.
Der Ansiedlung von Stauden unter Gehölzen sind aber auch natürliche Grenzen gesetzt. Es gibt „staudenfreundliche“ und „staudenfeindliche“ Gehölze. Gut bewährt zur Unterpflanzung haben sich z.B. Eichen, Linden, Haselnuss und zum Teil die Buchen. Geeignet dürften auch Kiefern und Ahorn sein. Probleme gibt es bei den flachwurzelnden Gehölzen wie Birke, Kastanie, Fichten, Essigbaum, Flieder, Hartriegel und Robinien. Aber auch bei Problemstandorten gibt es eingeschränkte Möglichkeiten für eine dauerhafte Begrünung.